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Seit dem 7. Jahrhundert wohnen im Gebiet um Wolftitz und Gnandstein die Sorben. Sie sollen um das Jahr 800 die Wolfsburg, eine kleine, aber stark befestigte Anlage, zu ihrem eigenen Schutz gebaut haben.

1102 übernahm Wiprecht von Groitzsch die Wolfsburg und beauftragte seinen Abt "Windolf" vom Pegauer Kloster, die Wolfsburg als Abtei, die dem Schutz der Geistlichkeit und der Verbreitung des christlichen Glaubens unter den Sorben diente, einrichten und eine Mühle, die heutige Abtmühle, neu erbauen. Die Abtmühle wurde zu diesem Zeitpunkt "Abtmohle" genannt. Er ließ sie abseits der Burg anlegen und zwar dort, wo eine Furt durch den Sumpf der Wyhra und ein Weg vorüber führte.

1103 wurde im Wiesental der Wyhra, in unmittelbarer Nähe der Abtmühle, das fränkische Dorf Eppinhain gegründet, zu dem die Abtmühle ursprünglich gehörte. Erst nach der vollständigen Zerstörung des Dorfes Eppinhain im Jahre 1430 durch die Husitten, kam die Abtmühle zur Gemeinde Wolftitz.

1223 verschenkte Wiprecht von Groitzsch die Abtei an den Abtgrafen Rodebot von Wolftitz, wodurch der Ort erstmals einen weltlichen Herrn hatte. Mit Gerhard von Wolftitz starb das Geschlecht der von Wolftitz Ende des 14. Jahrhunderts aus. Wolftitz wurde im Jahre 1233 erstmals als Ort erwähnt.

1419 kaufte Hildebrand von Einsiedel auf Gnandstein die Wolfsburg mitsamt des Wolftitzer Besitzes. Dieser Hildebrand von Einsiedel war mit dem legendären Kunz von Kaufungen, welcher mit dem Prinzenraub zu Altenburg 1455 in die Geschichte einging, verschwägert. Kunz von Kaufungen soll von 1452 – 1455 mit seiner Frau Elisabeth von Einsiedel die Wolfsburg bewohnt haben.

Nach der Hinrichtung Kunz von Kaufungen am 24. Juli 1455 in Freiberg verlangte der Vater der entführten Prinzen Ernst und Albrecht, Markgraf Friedrich der Sanftmütige, die Zerstörung des letzten Wohnsitzes Kunz von Kaufungen. Diese "Schleifung" der Wolfsburg erfolgte im Jahre 1457. Der Abbruch wurde an die Bevölkerung freigegeben und unter anderem wurde davon die "Schänke uff’n Berge zu Wolftitz", das heutige Jägerhaus, im Auftrag von Hans Löser auf Rittergut Sahlis gebaut.

Die Herren von Einsiedel auf Gnandstein bauten in den Jahren 1460 - 1480 ihren Rittersitz mit dem Schloß Wolftitz in das Tal hinab. Seit der Erbauung gehörte es bis 1945 verschiedenen Personen der Familie von Einsiedel. Seit 1948/49 ist es ein Alters- und Pflegeheim.

Im 18. Jahrhundert, im Jahre 1748 war die erste Erwähnung, wurde der Ort Streitwald gegründet. Damals war er allerdings nur ein sehr kleiner Ort mit ca. 56 Einwohnern, von denen die meisten reiche und wohlhabende Bürger waren.

Obwohl Wolftitz zur damaligen Zeit mit ca. 300 Einwohnern der größere Ort war, wurde er im Jahre 1934 von Streitwald eingemeindet, was an der sorbischen Abstammung von Wolftitz lag.

Ab dem 6. Mai 1906 verkehrte statt der Postkutsche eine Bahn, die "Bimmelbahn", zwischen Kohren, Streitwald und Frohburg. Sie beförderte Holz, landwirtschaftliche Produkte, die Post und Personen.

Am 27. Mai 1967 war jedoch die letzte Fahrt der "Bimmelbahn". Ab dem 8. August 1967 wurde die komplette Gleisanlage der Bahn abgerissen. Heute erinnert nur noch ein Weg zwischen Frohburg und Kohren - Sahlis und das Buswartehäuschen in Streitwald, was einmal der Haltepunkt war, daran.

Seit dem Jahre 1972 ist der Ort Streitwald ein Ortsteil der Stadt Frohburg